Nachdem ich Budapest verlassen hatte, stagnierte die Sammlung für fast ein Jahr. Einer der letzten Kameras, die ich dort noch entdeckt hatte, war eine Olympus Trip 35, die große Schwester meiner Pen EE-2 und EES-2. Leider war sie “hibás”, also defekt. Als ich mich trotzdem etwas näher mit ihr beschäftigte, fand ich heraus dass dieses Schmuckstück etwas besonderes sein musste: die Trip 35 wurde zwischen 1967 und 1984 nicht nur über 10 Millionen mal verkauft, sie hat auch eine grosse Fangemeinde. Aber vor allem hat David Bailey mit ihr fotografiert. Sagt jedenfalls die folgende Werbung. Und wenn es eine Sache gibt, an die ich wirklich glaube, dann ist es Werbung. Ich musste also eine haben. Ich fand sie auf dem Flohmarkt im Mauerpark wo ich den Preis von 65 € auf 35 € runterhandeln konnte. Die Kamera ist in einem Traumzustand und war mit einem UV Filter ausgestattet. Durch das exotische Filterformat von 43,5 mm ein seltenes Zubehör. Weil ich sofort von der Kamera begeistert war, habe ich mir später an selber Stelle ein zweite Kamera für 25 € zugelegt. Diese zweite Trip 35 ist aus der zweiten Serie, etwas leichter und mit schwarzem Kunststoff Auslöser. Die beiden Trips sind meine Lieblingskameras. Nicht zu gross, nicht zu schwer, nicht zu teuer und einfach zu reparieren. Und sich machen dank dem scharfen Zuiko Objektiv, der Belichtungsautomatik und dem “Zone Fokus” einfach tolle Bilder. Hier sehr ihr sie im Einsatz:
Über die Kamera: Wie der Name “Trip 35” vermuten lässt, war die Kamera als leichte Reisekamera konzipiert. Sie passt grade noch in Jackentasche, ein Tragegurt ist aber eine guten Idee. Die Kamera benötigt normalen 35mm Kleinbildfilm (genau, daher 35) und keine Batterien: die Belichtungsautomatik misst mit einer Selen-Zelle. Oft wird berichtet dass Selen-Zellen mit der Zeit den Geist aufgeben, entweder habe ich mit meinen acht Kameras die so messen einfach Glück, oder das ist ein Mythos. Zum (Wieder-)Einstieg in die analoge Fotografie würde ich jedem die Olympus Trip 35 empfehlen.
Zum Fotografieren: Die Kamera arbeitet vollautomatisch. Erst die korrekte Filmempfindlichkeit (zwischen 25 und 400 ISO) einstellen, Blende (F 2.8 – F 22) und Verschlusszeit ( 1/40 or 1/200) wählt die Kamera im automatischen Modus. Die geschätzte Entfernung mittels der Symbole ” Portrait” “Paar” “Gruppe” oder “Berge” oder über die Meterskala an der Unterseite des Objektivs einstellen.. In der unteren rechten Ecke des Sucherbildes werden die Einstellungen eingespiegelt. Wenn es zu dunkel ist, blockiert die Kamera und zeigt dies mit einem kleinen rote Fähnchen an. In diesem Fall: Blitz aufstecken und je nach Leitzahl, Entfernung und Film die richtige Blende einstellen und weiterknipsen. Für Gegenlichtaufnahmen einfach eine niedrigere Filmempfindlichkeit auswählen, z.B. 100 statt 200.
Marke | Olympus |
Kamera | PEN Trip 35 |
Baujahr | 1975 und 1981, gebaut von 1967 bis 1984 |
Serial number | 1992401 und 4728659 |
Objektiv | D. Zuiko 1:2.8 f = 40 mm |
Verschluss | Automatic |
Filmformat | 35mm Kleinbildfilm |
Special features | – |
Zubehör | 43.5 mm Skylight 1A Filter |
Hersteller | Olympus Optical Co. Ltd., Tokio, Japan |
Kaufdatum | 02.2011 und 03.2012 |
Preis | 35 € und 25 € |
Wo gekauft: | Flohmarkt am Mauerpark, Berlin |
Tipps&Tricks: Die Belichtungssperre wird gerne als Fehler interpretiert. Zum Testen einfach hohe Empfindlichkeit (400) auswählen, Kamera spannen, auf Licht richten und auslösen. Wenn das funktioniert auf niedrigste Empfindlichkeit, also 25, wechseln, Selenzelle abdecken und noch mal probieren. Die Kamera muss jetzt blockieren.
Filmkauf & Entwicklung:Normalerweise verwende ich 200 ISO Farbfilm und 400 ISO für schwarz weiss. Filmentwicklung im Drogeriemarkt eures Vertrauens.
Weiterführende Links:
http://olympuszuiko.files.wordpress.com/2007/01/olympustrip.pdf (Anleitung)
http://www.newvibes.com/blog/olympus-trip-35-shutter-and-aperture-repair/ (Reparaturanleitung
http://olympustrip35cult.blogspot.de/2010/06/how-old-is-my-trip-35.html (Wie alt ist meine Trip 35?)
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