Ich hatte kein Fernsehen in Ungarn. Zumindest keines, dass ich verstehen konnte. Also fing ich an, Podcast zu schauen. Einer davon ist http://theartofphotography.tv/ . Die unten eingebundene Episode brachte mich endgültig auf die Idee, mir meine erste Mittelformatkamera anzuschaffen: eine “>Holga 120N. Obwohl mir einige recht günstige Mittelformatkameras über den Weg gelaufen waren, hatte ich doch Angst vor den Film und Entwicklungskosten (als des 35mm Kleinbildformat zum Standard wurde, entwickelte sich das Mittelformat zum Profiformat, und da ich immer noch froh bin, wenn zumindest eines meiner Bilder pro Film etwas wird, war mit das immer ein, zwei nummern zu gross). Aber was kann mit einer 29 € Kamera schon falsch machen?
Über die Kamera: Wie wir von Wikipedia lernen können, wurde die Holga in Hong Kong als billige Massenkamera für das chinesische Festland entwickelt, wo 120er Rollfilm in 1981 noch der verbreitetste Film war. Die Kamera ist zu 99.1 % aus schwarzem Plastik, hat eine einfache Plastiklinse und einen federgetriebenen Verschluss. Sie ist unglaublich leicht, dafür aber deutlich grösser als eine vergleichbare Kleinbildkamera. Die Blende ist ca. f 8 oder f 13, die Verschlusszeit soll bei 1/125 liegen. Die Holge 120N hat einen Stativaufnahme und eine HotShoe für den Blitz. Meine Kamera hat eine recht scharfe Linse und macht Fotos mit einer hübschen Vignettierung. Die hohe Fertigungsgüte und die strengen Qualitätskontrollen stellen dabei sicher, dass keine zwei Holgas gleich sind.
Ich fotografiere damit bevorzugt auf Familienfesten.
Zum Fotografieren: Es kann kaum einfacher sein: einer der zwei möglichen Blenden “wolkig/Blitz” oder “Sonne” dem Schalter (der bei meiner Holga wirklich funktioniert) auswählen Entfernung schätzen und eine der möglichen Einstellungen “Portrait” “Paar” “Gruppe” or “Berge” auswählen, auslösen. Für Doppelbelichtung einfach noch mal auslösen. Bei wenig Licht, Blitz aufstecken. Danach nicht vergessen vorzuspulen.
Marke | Holga |
Kamera | Holga 120N |
Baujahr | Gebaut seit 1990, Ur-Holga von 1982 |
Seriennummer | – |
Objektiv | 1:8 f = 60 mm |
Verschluss | Yes |
Filmformat | 120er Rollfilm |
Special features | – |
Accessories | – |
Hersteller | Various |
Kaufdatum | 11.2011 |
Preis | 35 € |
Wo gekauft: | Fotoimpex, Berlin |
Tipps&Tricks: Um zu viele Lichtlecks zu vermeiden, sollte das Filmzählfenster abgeklebt werden. Nach dem ersten Film stellt man möglicherweise (hüstel) fest, das der Sucher “etwas” (hüstelhüstelhüstel) vom richtigen Bildausschnitt abweicht. Eine Markierung im Plastik kann euch beim nächsten Film daran erinnern.
Filmkauf & Entwicklung: Das “hochempfindliche” Plastikobjektiv verlangt nach 400 Film. Schwarzweiss empfehle ich Kodak TriX, für Farbe den guten Portra. Film gibt es in besseren Fotoläden und online für wenig Geld, Entwicklung gibt es sogar im Grosslabor.
Weiterführende Links:
Es gibt extrem viele Seiten mit Holga Tipps. Bitte wendet euch an eure Lieblingssuchmaschine.
Bilder:
Meine Bilder auf Flickr
7 thoughts on “Die Holga 120N”