Die Franka Solida II L war, zusammen mit vier weiteren Kameras, ein Geschenk meines Cousins und gehörte einst meinem Onkel. Da ich neugierig war, wie sich die Mittelformat Kamera im Vergleich mit den einfachen Box Kameras Holga 120N und Agfa Isola I schlägt, testete ich sie als erste der fünf. Leider ohne Überraschung: sie macht natürlich weit bessere Bilder als die beiden anderen und ist dazu noch handlicher. Da der Belichtungsmesser defekt ist (obwohl das oft berichtet wird, ist es der einzige defekte Selen MBeLi in der Sammlung), habe ich mir endlich einen Handbelichtungsmesser gekauft, was den Bilder sicher nicht geschadet hat.
Über die Kamera:
Die Franka Solida Reihe reicht von der einfachen Solida 1 bis zur Solida III EL mit ungekuppelten BeLichtungsmesser und Entfernungsmesser, von jedem Modell gibt es je nach Baujahr Gehäuse- und Objektiv Varianten. Von der Solida II L wurden zwei Modelle produziert, eins ab 1957 und eines von 1962, meine ist aus der ersten Serie. Hergestellt wurden sie von den Franka Kamerawerken in Bayreuth im schönen Oberfranken. Dort gibt es also nicht nur gutes Bier, sondern früher auch gute Kameras. Die Kamera hat neben dem ungekuppelten Belichtungsmesser eine PC Sync Buchse und einen Zubehörschuh für den Blitzbetrieb, einen Zeitauslöser und ein Schneider-Kreuznach f 3.5 80mm Objektiv mit Prontor SVS Verschluss. Zusammengeklappt passt die Kamera bequem in die Jackentasche.
Zum Fotografieren:
Zum Öffnen des Rückteils den kleine Hebel an der Seite aufklappen. Film einlegen (das Video im Holga post erklärt das ganz gut), schliessen. Bis zur “1” vorspulen. Filmempfindlichkeit am Belichtungsmesser einstellen und Belichtung messen. Dann denn EV Wert mit dem Hebel unten am Objektiv übetragen. Ähnlich wie bei meiner Kodak Retina Reflex S wird jetzt zu jeder Belichtungszeit (“B” – 1/300 s) die passende Blende (f 3.5 – 22) ausgewählt. Verschluss mit dem kleine Hebel oben am Objektiv spanne, Entfernung schätzen, einstellen, auslösen. Die Kamera verhindert Doppelbelichtungen selbstständig, vor dem nächsten Bild also weiterspulen bis der kleine rote Punkt oben am Gehäuse wieder verschwindet. Zum Schliessen den silbernen Knopf in der Mitte des Deckels drücken.
Wenn ihr nach einer Holga oder Diana den nächsten im Bereich der Mittelformatfotografie machen möchtet, ist die Franka Solida genaus das Richtige. Handlich, einfach zu bedienen und mit bestechender Bildqualität.
Marke | Franka |
Kamera | Solida II L |
Baujahr | From 1956 – 1962 |
Seriennummer | 350576 (Objektiv 5068411) |
Objektiv | Schneider-Kreuznach 80mm f 3.5 -22 |
Verschluss | Prontor SVS |
Filmformat | 120mm |
Besonderheiten | Uncupled light meter, self timer |
Zubehör | |
Hersteller | Franka Kamerawerke Bayreuth |
Kaufdatum | 2016 (gift from my cousin) |
Preis | |
Wo gekauft: | Königsfeld im Schwarzald |
Tipps & Tricks:
Bevor der Objektivdeckel wieder geschlossen werden soll, die Entfernung wieder auf ∞ stellen. Die Kamera lässt sich sonst nur mit Gewalt schliessen, und danach ist sie leider auch kaputt.
Filmkauf & Entwicklung:
Filme gibt es fast überall, Entwicklung ist ebenfalls kein Problem. Ich nehme immer Kodak Portra 400 ISO für Farbe und Kodak T-Max 400 ISO für Schwarzweiß
Weiterführende Links:
http://camarasclassicas.blogspot.de/2010/11/franka-solida.html (Übersicht Solida Reihe)
http://www.butkus.org/chinon/solida/solida_6x6_i_ii.htm (Anleitung für die ähnliche Solida II)
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