Als meine grosse Schwester meine wachsende Kamerasammlung bemerkte, fragte sie sich warum ich einerseits ständig neue alte Kameras kaufte, andererseits aber die alten Kameras unserer Familie noch bei ihr im schönen Schwarzwald lagerten (im O-Ton: Bevor du noch mehr von dem alten Zeug kaufst, hol erstmal den Krempel aus dem Keller ab). Hier nun die Polaroid 3000, meine erste eigene Kamera und neben der Polaroid Image 2 die zweite Sofortbildkamera in der Sammlung. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich sie in den 70ern von Freunden meiner Eltern zum Geburtstag bekommen. Sehr zur “Freude” meiner Eltern, denn im Gegenzug zur recht günstigen Kamera waren die Filme schon damals recht teuer. Das Sofortbild Prinzip hat dann später meinen Vater doch überzeugt, was erst zum Kauf einer Kodak Instant und später einer Polaroid Image System führte.
Nach dem ersten Test mit einem abgelaufenen SX 70 Film dachte ich, dass der Motor defekt und die Kamera nur noch ein hübscher Staubfänger ist. Ein weiterer Test mit einem der ersten, noch recht experimentellen Impossible project PX 100 Silver Shade Filme (günstig im Sofortbild-Shop in Berlin erstanden, da ich glücklicherweise vergessen hatte, das mein Kamera defekt ist) hat aber gezeigt, dass das gute Stück voll funktionsfähig ist.
Über die Kamera: Die Polaroid 3000 war das “Export” Modell der Polaroid Pronto! RF. Sie ist für den gleichen Film, der auch in der berühmten SX-70 SLR eingesetzt wird, konstruiert. Im Gegensatz zur SX-70 ist sie aber eine einfache Plastikbox. Immerhin ist sie wie meine Zorki 10 und meine Yashica Electro 35 mit einem Messsucher ausgestattet. Ähnliche Modelle sind die Polaroid 1000 mit Fixfokus (ja, das ist die Kamera die das Instagram Logo inspiriert hat) und die Polaroid 2000 mit “Zonefocus”. Der Messsucher ist allerdings nicht annähernd so genau wie der in meinen anderen Kameras, daher prüfe ich die Entfernung meistens noch mal sicherheitshalber mit der Skala nach. Vielleicht habe ich das gute Stück auch das ein oder andere mal fallengelassen. Die Kamera hat einen eingebauten Belichtungsmesser, der über die Filmbatterie mit Strom versorgt wird. Warum ich den fest verbauten Kameragurt entfernt habe, weiss ich leider nicht mehr, vielleicht liegt er irgendwo bei der fehlenden Augenmuschel für den Sucher. Zum Zubehör: damit nicht noch mehr Geld für Blitzbirnen draufgeht, hatten mir meine Eltern den passenden Polatronic 1 Blitz spendiert.
Zum Fotografieren: Diese Kamera ist extrem einfach zu bedienen: öffnen, Film einlegen (die Batterie ist im Film integriert), scharf stellen, auslösen. Das Messsucher-Schnittbild bewegt sich dabei nicht wie sonst von links nach rechts, sondern von oben nach unten. Wenn nötig, kann die Belichtung mit dem kleinen Drehregler unter dem Sucher angepasst werden. Bei wenig Licht den Blitz aufstecken.
Marke | Polaroid |
Modell | Polaroid 3000 |
Baujahr | Gebaut ab 1976, meine ca. von 1978 |
Seriennummer | – |
Objektiv | f = 116 mm f 9.4 |
Filmformat | Polaroid integral SX-70 film |
Besonderheiten | Sofortbild-Kamera |
Zubehör | Polatronic 1 Blitz |
Herstelle | Polaroid Corporation |
Kaufdatum | – |
Price | – |
Kaufort | Unser Keller im Schwarwald |
Tipps & Tricks:
Die neuen Filme von “impossible project” sind in den ersten Minuten extrem lichtempfindlich, daher das Bild sofort beim Verlassen der Kamera lichtdicht abdecken. Und nicht vergessen: die neuen Filme haben nur acht Bilder, die Kamera signalisiert einen Filmwechsel erst nach zehn.
Filmkauf & Entwicklung:
Filme gibt es bei impossible project. Die Entwicklung macht die Kamera.
Incredible – I havent seen one of these in so many years! My dad used to have one of these, he would snap all day with it – a great camera!